Concordia stimmlich voll auf der Höhe
Zuhörer ließen Sänger nicht ohne Zugaben von der Bühne / Beifall für James McLean
Borken/Heiden (pv). Wer sich vor dem Jahreskonzert des Männergesangvereins Concordia Heiden die Mühe machte, die in der Eintrittskarte aufgeführten Musikstücke zu zählen, der kam auf die stolze Zahl von 22 Titeln. Da konnte einem der Gedanke kommen, dass vielleicht Qualität und Quantität in einem nicht ganz so günstigen Verhältnis zueinander stehen.
Doch – und das ist das Gute – man besucht Konzerte nicht, um Karten zu lesen, sondern um Stimmen zu hören. Und die Stimmen der 53 Männer, die sich am Sonntagnachmittag im Borkener Vennehof einem begeisterten Publikum präsentierten, ließen die Bedenken wie Seifenblasen platzen, die mit einer Stecknadel in Berührung kommen.
Unter dem Dirigat von Musikdirektor Otto Groll zeigte sich der Chor gut aufgelegt, stimmlich auf der Höhe und stilsicher. Groll, der seinen Chor mal mit weiten und beschwörenden Gesten, dann wieder mit kleinen Fingerzeigen dirigierte, hatte die Sänger fest im Griff – ohne Gefahr zu laufen, sie zu fest an sich zu binden.
So wurde einmal mehr deutlich, dass Chor und Dirigent ein eingespieltes Team bilden, dass die Verständigung zwischen ihnen funktioniert und etwa Tempi-Wechsel keine Probleme bereiten.
So bildete das erste Stück des Konzertes „Viva la Gloria“ auch den stimmigen Einstieg in einen abwechslungsreichen Nachmittag. Dass dabei neben der gloria auch die concordia nicht zu kurz kam, das versteht sich fast von selbst. Dies wurde stets deutlich, wenn es darum ging, die Solisten zu begleiten.
Hier muss zunächst der ausgezeichnete Stargast James McLean (Tenor) erwähnt werden. Stimmgewaltig bei „Amor ti vi eta“ und ebenso humorvoll und verspielt in „Das Lied vom Kleinzack“ agierte der Kanadier souverän auf der Bühne und erntete zu Recht großen Applaus.
Souverän agierte auch Anton Denker. In „Die Warjag“ trotzte er den schweren Passagen ebenso wie das besungene Kriegsschiff schwerem Seegang. Dabei sorgte Hans Deing am Akkordeon für stimmiges Seemanns-Kolorit.
Und noch ein Sänger muss erwähnt werden: Dieter Rehmann feierte als Solist im Udo Jürgens-Hit „Ich war noch niemals in New York“ Premiere. Von Nervosität bei ihm keine Spur. Und vom Publikum große Anerkennung für den ersten Einsatz als Solist.
Des Weiteren verdient die musikalische Farbgebung während des Konzerts besondere Erwähnung: Ob Josef Böing, der an der Mundharmonika glänzte oder die Rhythmusgruppe Heiden – bestehend aus Willibald und“ Hans-Georg Knüwer sowie Uwe Brunn – sie trugen zum Erfolg des facettenreichen Nachmittags bei.
Uberragend als Begleiter – ebenso in kleinen solistischen Passagen – zeigte sich wieder Xaver Poncette mit seinem perfekten Spiel am Flügel. Mit Informationen versorgte Moderatorin Kristin Erhard das Publikum – das seine Sänger nicht ohne Zugaben von der Bühne ließ.I
Borkener Zeitung, 20. März 2007
Der MGV Concordia Heiden zeigte sich gut aufgelegt. Großen Applaus erntete auch James McLean. Fotos: Voßkamp