Ein Abend mit kleinen Überraschungen
Konzert des MGV Concordia Heiden
von Hubert Gehling
HEIDEN. Das war ja mal ein Konzert mit einigen Überraschungen, das die Männer des MGV Concordia Heiden und von Germania Buldern in der vollbesetzten Westmünsterlandhalle ablieferten. Zu den Überraschungen gehörte wohl das Duo Nemiga aus Weißrussland, dessen eine Hälfte vor allem als stimmgewaltiger Tenor mit russischem Akzent hervortrat. Das war sicher auch Willibald Knüwer, der nicht nur, wie immer, am Schlagzeug brillierte, sondern diesmal auch als „Satchmo“ mit tiefem, rauen Bass bei „What a wonderful world“ Louis Amstrong sängerisch in die Tasche steckte. Schließlich war das Julian Zahlten aus Buldern, der beim „Little Drummerboy“ den Trommelpart exakt lieferte.
Keine Überraschung waren die Qualitäten der beiden Chöre unter Leitung von Musikdirektor FDB Otto Groll. Die nämlich zeigten sich erwartungsgemäß perfekt vorbereitet und stimmlich wie in der Artikulation in bester Verfassung. Sicherlich lag das auch an den unzähligen Proben, „in einem verdammt langen Sommer, teils bei 34 Grad“, wie der Vorsitzende Robert Busch zu Beginn schmunzelnd bei der Begrüßung einräumte.
Zu den Ehrengästen an diesem Abend zählte auch Bürgermeister Hans-Jürgen Benson. Nicht nur der, sondern auch die zahlreichen Zuhörer bedankten sich vor der Zugabe mit stehendem Applaus für das stimmungsvolle Konzert. Davor lagen gut zwei Stunden bester Musik, zu der die BrassTones aus Heiden mit hervorragenden Auftritten, die Rhythmusgruppe Heiden, Professor Xaver Poncette am Flügel und Achim Bednarz am Akkordeon nicht unwesentlich beitrugen. Gut, dass Moderator Mario Antonio da Silva Castanheira die Stücke ankündigte, denn im dunklen Saal waren die Programmhefte nicht zu lesen.
Strahlend weiß dagegen die Clubjacken der Sänger. Und die waren schließlich die Hauptakteure des Abends. Das Programm hatte Otto Groll sehr ansprechend auf die vor-weihnachtliche Zeit zusammengestellt und dabei schon mal ein musikalisches Weihnachtspaket aufgeschnürt. Und das auf vielfältige Weise vom gefühlvollen „Halleluja“ von Leonhard Cohen, dem innigen „Ave Maria der Berge“ bis zum swingenden „Let it snow“ und den fröhlichen Wünschen für eine frohe Weihnacht und ein gutes neues Jahr – und Frieden in der Welt. Wer wünschte das nicht? Die Männer und die begleitenden und solistischen Ensembles jedenfalls hatten genau den Nerv der Zuhörer getroffen. „Das war ein richtiger Ohrenschmaus“, meinte eine Zuhörerin am Ende des Konzertes. Korrekt beschrieben.
Borkener Zeitung, 18. Dezember 2018