Singen mit Freude und für Freunde

Chortreffen Hohe Mark / Neues Konzept: „Konzert mit Kaffee und Kuchen“

Heiden (kp). 16.49 Uhr und riesiger Jubel brandet in der Westfalenhalle in Heiden auf. Keine musikalische Glanzleistung einer der zehn am 82. Gruppensingen „Hohe Mark“ teilnehmenden Chöre war für diesen Begeisterungssturm verantwortlich, sondern wie kann es am Samstagnachmittag in Anwesenheit vieler Männer sein: Fußballergebnisse. „Ich habe keine Ahnung von Fußball, weil ich mich nie dafür interessiert habe“, sagte Georg Busch, Vorsitzender des MGV Concordia Heiden und Moderator des Gruppensingens. „Aber weil mich in der Pause so viele gefragt haben: Das Ergebnis zwischen Schalke und Mönchengladbach ist zurzeit 3:1.“ Mit dem Zwischenstand sind die meisten zufrieden und können sich wieder auf die Darbietungen und die charmante Moderation des Gastgebers Busch konzentrieren.

Angefangen hatte das seit 1921 stattfindende Treffen der Chöre im Einzugsbereich der Hohe Mark mit einem gemütlichen Plausch bei Kaffee und Kuchen. Schnell kamen so die rund 350 Männer und Frauen der zehn Chöre aus Heiden, Klein und Groß Reken, Raesfeld, Wulfen, Lembeck Rhade und Deuten ins Gespräch und vergaßen fast den eigentlichen Teil des Treffens – die musikalischen Darbietungen der Chöre. Gut, dass es den Moderator Georg Busch gab, der gegen 15 Uhr das Konzert mit seinen Kollegen vom MGV Concordia Heiden einläutete.

Mit „Wir singen unsere Lieder, für Freunde nah und fern, es ist ein schöner Tag“ eröffneten sie den Gesangsmarathon und machten gleich mit dem ersten Stück deutlich, worum es an diesem Tag geht: Singen mit Freude und für Freunde. Und so ist es kein Wunder, dass sich der „Big Boss“ des MGV Liederkranz Wulfen 1946, Werner Henkel, und seine 35 Sangesgenossen auf den Trip nach Heiden schon lange gefreut hatten. „Das Treffen mit den anderen Chören ist immer wieder etwas Besonderes und Schönes“, sagte er. „Wir singen gerne, die Singen gerne, das ist doch toll.“ Spaß am Gesang haben auch Anne Pfeifer und Erika Elschenbroich vom Raesfelder Frauenchor. Mit ihren 23 Kolleginnen gaben sie „Down Town“ und Halleluja, sing ein Lied“ zum Besten. und auch sonst reicht ihr Repertoire vom Gospel bis zum Volkslied. Für Heinrich Seyer, Vorsitzender des Sängerbund Klein Reken, ist dieses Treffen eine gute Tradition, die gepflegt werden müsste. Am Ende waren sich alle einig: Schön war´s und das neue Konzept „Konzert mit Kaffee und Kuchen“ ist aufgegangen.

Borkener Zeitung, 19. April 2010