Der Mann, der die Chormusik entstaubt hat

Klare Stimmen, packende Rhythmen und mitreißende Melodien: Publikum johlte, pfiff und jubelte zur Belohnung

Heiden/Borken(bus). „Musik gehört zum Leben.“ Mit diesem schwungvollen Einstieg sangen sich die Männer auf der Vennehof-Bühne am Sonntag mühelos in die Herzen der Besucher. Diese stimmten ausnahmslos zu und wussten das Repertoire des Jahreskonzerts des MGV Concordia Heiden offensichtlich zu schätzen: Kraftvolle, klare Stimmen der Sänger, packende Rhythmen und mitreißende Melodien honorierten sie mit swingenden Füßen, strahlenden Augen und klatschenden Händen.

Das gewisse Etwas des Heidener Traditionsvereins macht unter anderem die treue Unterstützung – zwei Jahrzehnte – durch die Rhythmusgruppe Heiden und Akkordeonspieler Hans Deing aus. Zudem begleitet Professor Xaver Poncette die gesanglichen Darbietungen am Flügel ausgezeichnet.

Eine seiner Schülerinnen, die 26-jährige Sopranistin Engjellushe Duka, präsentierte sich anmutig und graziös. Nach „Meine Lippen, sie küssen so heiß“ von Franz Lehar aus Giuditta ging ein Raunen durchs Publikum – große Begeisterung! Auch Stefan Lex, sympathischer Tenor, bekam nicht nur „Als flotter Geist“ aus „Der Zigeunerbaron“ von Johann Strauß jubelnden Applaus. Im Duett beim „Tanzen möchte ich“ aus der Czardasfürstin oder
dem „Tonight“ aus West-Side-Story, aber auch mit Chor, Rhythmusgruppe, Akkordeonspieler und Pianist – ein Highlight folgte dem nächsten. Selbst die Premierentitel von Abba „Mich trägt ein Traum“ und „Money, Money“, einige der von Otto Groll für Männerchöre arrangierten Stücke, präsentierten die Sänger tadellos. Überhaupt hatte Musikdirektor FDB Groll, der für das Konzert verantwortlich zeichnete, „den richtigen Ton gefunden“. Wie jung Musik hält, beweist der fast 75-Jährige. Seit 2009 ist er Träger der Verdienstplakette in Gold des Chorverbandes NRW. Groll nenne man auch „den Mann, der die Chormusik entstaubt hat“, wusste Moderatorin Angelika Nehm, die – ebenfalls seit Jahren locker, frisch und spritzig durchs Programm führte.

Entsprechend nahm die Recklinghäuserin die Ehrungen vor: Seit 25 Jahren ist das Gasthaus Dunckhöfner das Vereins Lokal. Genau so lange sind dabei: Manfred Pawig, Benno Heisterkamp, Hubert Lensing, Dieter Rehmann, Dieter Alten und Robert Busch (seit 2004 auch Vorsitzender). Helmut Tücking ist seit 40 Jahren treuer Sänger. Das Publikum ließ sich am Schluss nicht lumpen: Es johlte, pfiff und jubelte.

  Borkener Zeitung, 16. März 2010


Musikdirektor Groll (r.), der für das Konzert verantwortlich zeichnete, traf den Geschmack des Publikums. Foto: Buß

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