Flotter und beschwingter Chor-Auftritt
MGV Concordia Heiden präsentiert sich in der Westmünsterlandhalle
von Hubert Gehling
HEIDEN Die Heidener Sänger bestritten das Programm nicht allein. Auf der Bühne standen auch die Männer des MGV Germania Buldern. Beide Ensembles – von Musikdirektor Otto Groll dirigiert – ergänzten und verstärkten sich, sodass sie einen imposanten Klangkörper ergaben. Ein homogener Klang war das Ergebnis. Das war sicher auch dem langjährigen Dirigenten Groll zu verdanken.
Bestens unterstützt wurden die Herren durch die Heidener Rhythmusgruppe und Achim Bednarz am Akkordeon. Ebenfalls als exzellenter Begleiter erwies sich wieder Professor Xaver Poncette am Flügel.
Eine Änderung gab es bei den Solisten. Den Part des erkrankten Johannes Groß übernahm mit etwas geändertem Programm Tenor Uwe Buchmann aus Solingen. Mit „Zwei Märchenaugen“ und anderen Stücken erwies er sich als Spezialist der hohen Töne.
Die Velener Sopranistin Lara Rieken war mit mehreren schönen Solo-Partien zu hören. Obwohl noch in der Ausbildung, ließ sie eine tragende und ausdrucksstarke Stimme hören.
Flott und beschwingt stieg der MGV ins Programm ein, das von Mario Antonio da Silva Castanheira moderiert wurde. Mit Millöckers „Bei solchem Feste“ und dem „Zigeunerchor“ aus dem „Troubadour“ von Verdi gestalteten sie einen perfekten Auftakt. Eine exakte Artikulation und Modulation der Stimme erforderte vor allem der „Zigeunerchor“. Die Chöre meisterten diese Aufgabe. Das saalfüllende Volumen der Chöre kam auch bei anderen Stücken zum Tragen, etwa bei „Money Money“ von Abba, „Griechischer Wein“ von Udo Jürgens und „Buongiorno Italia“.
Allerdings beherrschten die Sänger auch die leisen Töne. „I Have a Dream“ von Abba wurde auf Deutsch vorgetragen, melodiös und mit Gefühl.
Mit dem flotten „Serenata d´amore“ in der Bearbeitung von Otto Groll ging es in die Pause. Mit dem ebenso flotten „Eviva la Fiesta“, einer Eigenkomposition des Dirigenten, begann in die zweite Hälfte. Die südamerikanische Rhythmen verliehen sie den nötigen Schwung.
Es gab noch etliche höchst hörenswerte Stücke, die nicht alle erwähnt werden sollen. Das „Alexanders Ragtimeband“ kam allerdings so leichtfüßig daher, dass es eine besondere Freude war zuzuhören. Die Zuhörer ließen weder Solisten noch Chöre ohne Zugaben von der Bühne. Es war ein hervorragender Nachmittag.
Borkener Zeitung, 19. November 2019