Mit Charme und leichter Grandezza

„Café-Haus-Nachmittag“ kam an

Heiden (mge). Wenn der Wiener in seinem Kaffee-haus eine „Melange“ ver-langt, bringt ihm der befrackte Ober schwarzen Kaffee zu etwa gleichen Teilen mit weißer Milch gemischt. Schwarz und Weiß, und sehr wienerisch kam daher, was am Sonntag mit „Café-Haus-Nachmittag“ angekündigt war. Und – vorweg, es kam beschwingt daher, mit Charme, mit leichter Grandezza und viel guter Musik.

Falls die Musikerinnen und Musiker der Musikkapelle, ganz in schwarz gewandet und die Sänger der Concordia, in weißem Jackett, das als Experiment angedacht hatten: Es ist gelungen und es sollte keine Eintagsfliege bleiben – auf keinen Fall.

Nach dem amüsanten Eröffnungsgeplänkel zwischen Robert Busch (Concordia) und Patrick Voßkamp (Musikkapelle) brachten zunächst die Herren Sänger unter Leitung von Otto Groll etliche ihrer besten Gustostücke. Bei „Viva la musica“, „Lachende Welt“, oder „Im Prater blühn wieder die Bäume“, letzteres mit Anton Denker als Tenorsolisten, wippte so mancher Fuß.

Bei „My fair Lady“ hakten sich selbst die Damen hinter dem beachtlichen Küchenbüffet unter und schunkelten mit. Eine kleine Rhythmusgruppe mit Willibald und Hans-Georg Knüwer und Uwe Brunn begleitete die Concordianer.

Den zweiten Abschnitt er-öffnete dann die Musikkapelle unter Leitung von Christian Topp ganz stilsicher mit schmelzender Schrammelmusik. Es folgten flott und pfiffig Lehars Walzer „Gold und Silber“ und ein Andre Rieu-Medley mit bekannten Walzern, einem Galopp und der unerlässlichen Tritsch-Tratsch-Polka, um die Besucher dann mit einer einschmeichelnden Version der „Rosamunde“-Polka in die zweite Pause zu schicken.

Danach standen dann gut 120 Musiker und Sänger auf der Bühne der Westmünsterlandhalle. Entsprechend voluminös erlebten die Besucher daher Verdis berühmte Massenchöre aus dem „Freischütz“ und „Nabucco“ sowie das grandiose „Conquest of Paradise“.

Der offizielle Teil endete mit Volksliedern, in die die Gäste im vollbesetzten Saal inbrünstig einstimmten – die meisten jedenfalls. Und da die Zugabe bereits im Programm stand, gab es die als Schlagobers obendrauf.

Fazit: Ein gelungener Nachmittag: Kaffee und Kuchen, eine angenehme Atmosphäre, eine vorzügliche musikalische Mischung; zwei prächtige Klangkörper, drei kurzweilige Stunden – kann wiederholt werden.

„Die Heidener Kultur rückt zusammen. Zwei Vereine möchten Ihnen heute die Freude an der Musik vermitteln“,
sagte Robert Busch, und Patrick Voßkamp fügte an, er habe noch nie einen SPD-Mann etwas so schönes sagen hören.

Borkener Zeitung, 24. Oktober 2006


Harmonierten im Vortrag miteinander: Musiker und Sänger. Fotos: mge


Blumen für Christian Topp und Otto Groll. Robert Busch (Concordia) und Patrick Voßkamp (Musikkapelle)

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